Schlagzeugschule
von Ingo van Lessen
Das Schlagzeug (Drum Set)


Das Bild zeigt ein typisches Standard-Set.
Zum Spiel mit dem Schlagzeug benötigt man:
- eine Bass-Drum mit Fußmaschine
- eine Snare-Drum mit Snare-Drum-Ständer
- ein Hi-Hat
- ein oder mehrere Tom-Toms mit Tom-Halterungen
- mehrere Becken mit Becken-Ständern
- einen Hocker (Throne)
- ein Paar Sticks
- ein konstruktives Verhältnis zu seinen Nachbarn
- und einen guten Ratgeber

Darüber hinaus gibt es folgende Extras:
- Double-Bass-Fußmaschine
  dazu empfehlenswert: Drop-Clutch
- E-Pads
- Cowbells
- Racks
- Cases und Bags

Die Bass-Drum (BD)

Sie liegt auf dem Boden und ist die größte Trommel mit dem tiefsten Klang.
In der Regel ist sie innen mit Dämmmaterial und das Resonanzfell mit einem Loch versehen. Dies verhindert ein Dröhnen bzw. Wummern und gibt einen trockenen "Kick". Es gibt sie in den Größen 14" x 20", 16" x 22" oder 16" x 24".

Die Fußmaschine

Die Fußmaschine wird an der Bass-Drum befestigt und besteht aus einem Pedal, das über einen Umlenkmechanismus einen Schlegel an das Fell der Bass-Drum schlägt.

Mit einer Double-Bass-Fußmaschine hat man die Möglichkeit, mit beiden Füßen die Bass-Drum zu bedienen. Hierzu sollte man sich allerdings entweder ein zweites Hi-Hat oder eine Drop-Clutch zulegen, da sonst das Hi-Hat offen stünde und zum Bespielen kaum geeignet wäre.

Die Snare-Drum (SD)

Die Snare-Drum ist im Grunde das wichtigste Element im Set. Durch die hohe Stimmung können auf ihr sehr filigrane Figuren gespielt werden. Bei aufgerauhten Fellen kann man auf ihr auch mit Besen spielen.
Das besondere an der Snare-Drum ist ein am Resonanzfell anliegender Teppich, der ein Schnarren (engl.: to snare) verursacht. Über einen Hebelmechanismus kann dieser Effekt deaktiviert werden, was sehr nützlich ist, um Nebengeraüsche zu verhindern, die durch andere Instrumente entstehen können. Als guter Schlagzeuger sollte man in längeren Pausen und nach dem Spielen oder Üben den Teppich absetzen! Das beugt so manchem Ärger vor ....
Meist sind die Kessel aus Holz oder Metall. Holz-Snares klingen etwas weicher, wärmer und bauchiger - im Gegensatz zu Metall-Snares, die brillianter, knalliger und spitzer klingen. Seltener sind Kessel aus Fiberglas oder Carbon.
Gängige Größen sind 5" x 14", 6.5" x 14".

Der Snare-Drum-Ständer

Ein Snare-Drum-Ständer ist ein relativ kleiner, dreibeiniger Ständer, den man in Standbreite, Höhe und Neigung verstellen kann. Die Neigung bezieht sich auf drei Greifarme oberhalb des Ständers, die die Snare-Drum wie eine Zange am Ständer befestigen.
Gute Ständer sollten doppelte Beinstreben haben, da einstrebige meist instabiler sind, was eine exakte Spielgenauigkeit, bspw. für Kantenschläge (Rim-Shots), erschwert.

Das Hi-Hat (HH)

Das Hi-Hat gehört zu den Hauptelementen im Set.
Es besteht aus einem Paar Hi-Hat-Becken und der Hi-Hat-Machine. Die Becken bestehen aus einem "Top"- und einem "Bottom"-Cymbal. Das Top ist über dem Bottom an einer Stange der Machine befestigt und kann durch Niedertreten eines Pedals auf das Bottom aufgesetzt werden. Diesen Zustand bezeichnet man als "geschlossen" [closed], während im unbetätigten Fall eine Feder das Top bis zu 2 cm vom Bottom abhebt und das Hi-Hat als "offen" [open] gilt.
Als guter Schlagzeuger sollte man den Bereich von ganz geschlossen bis ganz offen gut beherrschen, da man hiermit bspw. sehr effektvolle Crescendi erzeugen kann.
Ein weiteres Merkmal Des Hi-Hats ist die Bedienung per Pedal, was einem die Möglichkeit gibt, Hi-Hat-Figuren zu spielen und völlig unabhängig davon mit den Händen alles Mögliche andere spielen zu können.

Sollte man mit einer Double-Bass-Fußmaschine arbeiten, so empfiehlt sich eine Hi-Hat-Machine, bei der man den Pedalmechanismus verdrehen kann, um der 2. Fußmaschine Platz zu gewähren. Außerdem benötigt man entweder eine Drop-Clutch, die durch Niederschlagen eines Hebelmechanismus das Top auf das Bottom fallen lässt, oder ein zweites Hi-Hat, um bei der Bedienung zweier Fußmaschinen das Hi-Hat auch geschlossen spielen zu können.

Die Tom-Toms

Tom-Toms (kurz: "Toms") sind für einen Schlagzeuger sozusagen das Salz in der Suppe. Mit ihnen kann mann besondere Effekte erzielen, um Grundrhythmen aufzulockern, oder einen bevorstehenden Rhythmus-, Akkord- oder Arrangementwechsel einzuleiten.
Toms gibt es in verschiedensten Kesselgrößen. Zum Standardset rechnet man ein 12" und ein 13" Hänge-Tom und ein 16" Stand-Tom. Die beiden Hänge-Toms werden zumeist mit einer Tom-Halterung an der Bass-Drum befestigt. Es gibt aber auch andere Halterungssysteme, bei denen Toms an Becken-Ständern oder an einem Rack angebracht werden. Wer ganz spezielle Effekte erreichen möchte, sollte sich mal Roto-Toms oder Octobans anhören. Hörbeispiele wird es auf diesen Pages auch bald geben!

Die Becken [Cymbals]

Becken sind tellerförmige Metallscheiben, die meist aus Bronze-Legierungen gefertigt sind. Sie haben, von wenigen Ausnahmen abgesehen, in der Mitte eine Kuppel, in deren Mitte wiederum sich ein Loch befindet, an dem sie gehaltert werden.
Gute Becken werden auf Tonhöhe und Klangfarbe gehämmert, wobei große Becken tiefer und kleine höher klingen.
Darüber hinaus ist die Dicke des Beckens entscheident für den Attack eines Beckens. Dünne Becken entwickeln ihren Klang sehr schnell, andererseits sind sie empfindlicher und klingen weniger bauchig.

Man unterscheidet zwischen
- Hi-Hat-Becken
- Ride-Becken
- Crash-Becken
- Splash-Becken
- China-Becken

Die Hi-Hat-Becken

Hi-Hat-Becken werden paarweise mit einer Hi-Hat-Machine eingesetzt. Sie haben zumeist einen Durchmesser von 14" und sind im Vergleich zu Crash-Becken dicker. Allerdings ist das obere [Top] ein wenig dünner als das untere [Bottom].
Durch das Aufliegen der Ränder kommt insbesondere bei leicht geöffnetem Zustand ein Sisseln zustande.

Das Ride-Becken

Auf dem Ride-Becken werden ähnlich wie beim Hi-Hat meistens durchgängige Figuren gespielt. Es klingt allerdings wesentlich offener und im Vergleich zum Hi-Hat "ungebremst". Wie fast alle Becken hat es in der Mitte eine Kuppel auf der man einen Ping erzeugen kann, dessen Klang auch in der lautesten Band noch klar durchdringt.

Das Crash-Becken

Wie der Name schon sagt (crash = Krach), erzeugt dieses Becken einen schepperigen Klang. Zusammen mit der Bass-Drum lassen sich mit diesem Becken wuchtige Akzente setzen.
Crash-Becken sind kleiner und meist auch dünner als Ride-Becken. Dementsprechend haben sie einen höheren Klang und schwellen deshalb auch schneller an (Attack).

Das Splash-Becken

Dies sind im Grunde sehr kleine Crash-Becken.
Ihr Einsatzgebiet ist häufig zusammen mit der Snare. Sie klingen sehr kurz, sind nicht besonders laut und geben dem Spiel ein lustiges Flair.

Das China-Becken

China-Becken heben sich sowohl vom Sound als auch in ihrer Form und Spielweise von anderen Becken ab. Die Kuppel ähnelt der Form eines Erlemeierkolbens und ist ncht bespielbar.
Der Rand des Beckens ist nach außen gewölbt, wodurch man dieses Becken praktisch von innen bespielt. Deswegen werden diese Becken auch sehr steil gehaltert.
Ebenso wie Splash-Becken werden sie bevorzugt zusammen mit der Snare gespielt.
Sie erzeugen einen peitschend fauchigen Klang.

Die Becken-Ständer

Becken-Ständer sind dreibeinige, mit Gummifüßen versehene Halterungen. Normalerweise haben sie zwei senkrechte Einstell- und mindestens eine Neigungseinstellmöglichkeit.
Galgenständer verfügen über eine zusätzliche Strebe am Neigungsgelenk mit einem weiteren Neigungsgelenk. Hierdurch lassen sich die Becken nah an den Schlagzeuger bringen, obwohl sie hinter dem Kesselsazt aufgestellt sind. Dabei sollte man insbesondere bei schweren Becken solche Modelle bevorzugen, die ein Gegengewicht am Ende der Querstrebe besitzen, um ein Umkippen des Ständers zu vermeiden. Auch sollte man zweistrebigen Beinen den Vorrang geben, da sie deutlich stabiler sind. Besonders bei teuren Becken ist es unsinnig, am Ständer zu sparen, denn ein Umkippen ist für Becken der Killer, da hierbei Haarrisse entstehen, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind aber Risse am Beckenrand verursachen. Außerdem verliert das Becken dadurch an Brillianz.

Der Hocker [Throne]

Auch für Hocker gilt: möglichst zweistrebige Beine sollte er haben.
Natürlich sollte er auch eine Verstellvorrichtung für die Sitzhöhe besitzen. Meistens wird dies über ein Drehgewinde an der Sitzsäule ermöglicht. Diese Vorrichtung sollte arretierbar sein.
Darüber hinaus sind stoffüberzogene Polster zu empfehlen, da man insbesondere im Bühneneinsatz unter starkem Scheinwerferlicht auf leder- oder kunstlederüberzogenen Polstern leicht schwitzt.
Am gebräuchlichsten sind Hocker ohne Rückenlehne. Es gibt sie aber auch mit einer solchen oder solche mit einer sattelähnlichen Sitzform. Hier entscheidet der Geschmack, die Spielweise und natürlich auch der Geldbeutel. In jedem Fall sollte man den Hocker über einen längeren Zeitraum (z. B. 1 Stunde) am Set ausprobieren und nicht die Katze im Sack kaufen. Sollte ihr Händler dazu nicht bereit sein: Gehen Sie zu einem anderen!
Seltener sind Hocker mit Federung. Diese erfordern allerdings etwas Gewöhnung und sind nicht unbedingt zu empfehlen.

Die Sticks

Sticks gibt es in verschiedenen Längen, Stärken, Formen und Materialien. Aufgrund der Fülle der verschiedenen Arten kann hier nur auf die wichtigsten Merkmale eingegangen werden. Man sollte sich nicht scheuen, verschiedene Sticks zu kaufen. Unterschiedliche Stile erfordern unterschiedliche Sticks, und so mancher Stick, der lange Zeit im Köcher als unbrauchbar verweilte, entwickelte seinen Nutzen plötzlich durch eine fortgeschrittene Handtechnik.

Wenn man keinen berechtigten Grund hat, sollte man sich für Holzsticks entscheiden. Normalerweise haben Händler eh nur solche im Angebot, es gibt aber auch Kohlefaser- oder Grafitsticks.
In der Regel tragen Holzsticks die Bezeichnungen "Maple" (Ahorn) oder "Hickory" (Hickory). Wer viel Rim-Shots mit kräftigen Akzenten einsetzt, sollte sich für Hickory entscheiden, da diese schwerer sind und länger halten.

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Sticks gerade sind, ihre Maserung möglichst parallel zum Stick verläuft (Bruchstellen entstehen an Maserungen), sie gleiches Gewicht haben und möglichst unlackiert sind (das vermeidet ein Wegrutschen bei schwitzigen Händen.

Die Besen

Besen haben einen Griff aus Metall oder Plastik. Am Ende des Griffs kann man über einen meist gewundenen Draht ein Bündel Metalldrähtchen von etwa 15-20 cm Länge herausdrücken, das, je weiter es heraustritt, sich vorn zu einem Vogelschwanz öffnet.

Mit Besen kann man einen rauschenden Effekt auf der Snare erzeugen. Dazu benötigt man allerdings ein aufgerauhtes Fell. Natürlich kann man mit ihnen auch das restliche Set bedienen. Die Schläge klingen dann allerdings im Gegensatz zu Sticks weitaus sanfter.

Nach Gebrauch sollte man nicht vergessen, das Drahtbündel in den Griff zu ziehen, da die Drähtchen leicht verbiegen, was die Besen unbrauchbar macht.

Die Rods

Rods sind im Grunde eine Mischung aus Sticks und Besen. Wie Besen haben sie einen Schwanz, der jedoch aus schmalen Holzstöckern besteht. Ihr Attack klingt ratschiger, und sie sind wesentlich lauter als Besen.

Rods kann man sehr gut im Zusammenspiel mit rein akustische Instrumenten verwenden, da sie sich ähnlich wie Sticks spielen lassen, aber wesentlich leiser sind.

Die Cowbell

Dieses Kapitel befindet sich im Aufbau.

Das Rack

Dieses Kapitel befindet sich im Aufbau.

Cases und Bags

Dieses Kapitel befindet sich im Aufbau.